Hochdrucklöschsystem
Wie jeder Feuerwehrmann bereits in der Ausbildung lernt, besteht die Hauptlöschwirkung des Löschmittels Wasser darin, dem Feuer (exotherme Reaktion) Wärme (physikalische Einheit: Joule) zu entziehen. Bei einer Temperaturerhöhung von 20°C auf ca. 100°C werden pro kg Wasser 335 kJ Wärme aufgenommen. Beim Verdampfen, also dem Phasenübergang von flüssig nach gasförmig, werden pro kg Wasser nochmals 2257 kJ Wärme aufgenommen. Das Ziel beim Löschen mit Wasser muss es also sein, das eingesetzte Löschwasser zu verdampfen.
Bei Hochdrucklöschsystemen wird durch eine Kolbenpumpe ca. 100 bar Druck erzeugt, wodurch sich, wie im Bild links dargestellt, an der Düse ein feiner Wassernebel bildet, der durch die große Oberfläche die Wärmeaufnahme und damit das Verdampfen begünstigt.
Rechts im Vergleich dazu die Tröpfchenbildung bei einem Hohlstrahlrohr:
Desweiteren kann mit dem System auch Schaum erzeugt werden. Die Zumischung des Schaummittels erfolgt direkt am Aggregat. Sinnvoll einetzbar ist das System allgemein bei Bränden, bei denen mit herkömmlichen Strahlrohren (Mehrzweckstrahlrohr, Hohlstrahlrohr) keine vollständige Verdampfung des eingesetzten Löschwassers erzielt wird, beispielsweise:
– Flächenbrände
– Waldbrände
– Fahrzeugbrände
Darüber hinaus lässt sich das System natürlich auch sehr gut als “Hochdruckreiniger” zum Reinigen von Ausrüstungsgegenständen und Einsatzstellen einsetzen.
Technische Daten Rosenbauer UHPS:
– Volumenstrom: 38 l / min bei 100 bar
– Schnellangriffshaspel mit 60 m formstabilem Schlauch
– stufenlose Umstellung zwischen Voll- und Sprühstrahl
– Schaumzumischrate stufenlos 0%-6%
– Schaumaufsatz
In Liebenscheid besteht eine Werkstatt für die Wartung und Reparatur aller in der Verbandsgemeinde Rennerod eingesetzten Hochdrucklöschsysteme.